1984 gründete Mag. Johann Assinger die Chorgemeinschaft der Herrand-von-Wildon Musikschule und trat mit einem geistlichen Konzert (Joseph Haydns „Schöpfung") in der Pfarrkirche Wildon zum ersten Mal in die Öffentlichkeit. Ursprünglich als Projektchor für diesen einen Auftritt konzipiert, war die Resonanz sowohl beim Publikum als auch bei den Aufführenden so groß, dass Assinger den Chor weiter führte, und seither treffen sich Sängerinnen und Sänger aus Wildon und der näheren Umgebung jede Woche zu den Proben in den Räumlichkeiten der Wildoner Musikschule.
Unter Johann Assingers Leitung wurde und wird eine Vielfalt an musikalischen Werken einstudiert, der musikalische Bogen spannt sich von weltlicher und sakraler A-Capella-Literatur der Renaissance, über die Werke zeitgenössischer Meister bis hin zu Alpenländischen Liedgut.
In den 40 Jahren des Chorbestandes gab es zahlreiche Höhepunkte, u.a. wirkte der Chor an einer Aufführung Guiseppe Verdis „Requiem“ (1990, 1996) und „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy (1992) und unter Fabio Luisi im Stefaniensaal in Graz mit, außerdem beim Requiem von Andrew Lloyd Webber (1991) unter der Leitung von Dirigent Andreas Stöhr.
Die Teilnahme an Aufführungen mit Musica Sacra in der Herz-Jesu Kirche in Graz, wie z.B. das „Mozart Requiem“, die „Missa di Gloria“ von Guiseppe Verdi und Schuberts Messen in Es- und As-Dur waren für die Chormitglieder Gelegenheiten, auch bei großen Orchesterwerken mitzuwirken. Anlässlich der Eröffnung des Kulturzentrums im Schloß Wildon (2001) wurde die Schubertmesse in G-Dur aufgeführt.
Unter der Aufnahmeleitung von Sepp Spanner und der musikalischen Leitung von Hans Assinger fanden 2003 die Aufnahmen für die Weihnachts-CD „Wir warten mit Freuden“ mit Hirten und Krippenlieder aus der Steiermark statt.
Immer wieder spannend war die Mitgestaltung von Radiomessen, besonders in Verbindung mit Uraufführungen, wie es im Jahr 2005 der Fall war, als die „St. Veiter Messe“, ein Werk nach Themenskizzen und Partiturentwurf von Prof. Franz Koringer, vervollständigt von Prof. Sepp Spanner, im Rahmen der Live-Übertragung aus der Pfarrkirche Wildon zum ersten Mal aufgeführt wurde.
2006 und 2007 folgten Konzertreisen nach Venedig und nach Soave – Verona (Italien).
Die Gestaltung von Festgottesdiensten zu Ostern und stimmungsvollen Adventkonzerten gehört zu den Aufgaben des Chores, und das einstudieren von Barockmusik, Motetten, anspruchsvolle Literatur der Romantik und Moderne sind Herausforderungen, die die Sängerinnen und Sänger gerne annehmen.
Nicht nur die Teilnahme am Sänger und Musikantentreffen (2012 und 2013) zeigte, dass die Chorgemeinschaft das Volkslied pflegt, sondern auch Ständchen zu Geburtstagen oder beim Marktfest werden mit Freude dargebracht, und inzwischen werden auch regelmäßig Volksliedkonzerte veranstaltet.
Ein besonderer Glücksfall ist die gute Beziehung mit dem SOL - Symphonisches Orchester Leibnitz, mit dem der Chor auf viele gemeinsame Aufführungen zurückblicken kann. Seit Johann Assinger im Jahr 2003 die musikalische Leitung des Symphonischen Orchesters Leibnitz übernahm, bot sich mehrmals die Gelegenheit für Kollaborationen.
Zur Feier unseres 30-jährigen Bestehens führten wir, mit Unterstützung von Sangeskollegen aus der Umgebung sowie langjährigen Wegbegleitern und Freunden, Carl Orffs "Carmina Burana" in Wildon, Kalsdorf und Leibnitz auf.
Im Advent 2018 durften wir die ORF-Rundkfunkmesse zum Gaudete-Sonntag musikalisch gestalten, u.a. mit der Uraufführung eines Werkes des jungen Lebringer Komponisten Daniel Windisch, der eigens für diesen Anlass einen neuen Chorsatz des bekannten "Vater unser" von Giorgio Maroder schrieb.
Eine besondere Herausforderung der sprachlichen Natur war die Aufführung der mittelhochdeutschen Verserzählung "Die Katze" (Text: Herrand von Wildon, Musik: Prof. Franz Zebinger), deren Klang uns zuweilen sehr bekannt, und doch auch fremd erschien. Dieses weltliche Oratorium wurde 2019 in der Pfarrkirche Wildon uraufgeführt mit u.a. Daniel Johannsen (Tenor) und Johannes Silberschneider als Erzähler.
(Eine weitere Aufführung folgte 2022 mit etwas abgeänderter Besetzung)
Die Korona-Jahre ließen leider kaum Probenarbeit zu, dennoch gelang unter Einhaltung der jeweils geltenden Verordnungen die Organisation und Durchführung von zwei Volksliedkonzerten: "Die Musi und 's Singen" 2020 in Wildon und Weitendorf, sowie "Lustig und Kreuzfidel" 2021 in Afram bei Stocking.
Im Jahr 2022 ergab sich nach langer Zeit wieder ein Zusammenarbeit mit dem Symphonischen Orchester Leibnitz. Gemeinsam aufgeführt wurde "Halleluja", eine Auswahl an Kostbarkeiten aus den Oratorien "Die Schöpfung", "Elias", "Der Messias" und "Ein deutsches Requiem" jeweils in Wildon und Leibnitz.
Im Frühjahr 2023 durften wir in den Aufführungen von Franz Koringers "Es wird ein Tag, ein Licht wird sein", einem österlichen Oratorium, mit VOCAL Stiefingtal zusammenarbeiten. Diese initiierten die Konzerte anlässlich ihres 30-Jahr-Jubiläums.
In unserem eigenen Jubiläumsjahr 2024 planen wir ein Festkonzert im Mai, um unsere gemeinsamen Jahre musikalisch zu feiern, sowie Teilnahme an mehreren Aufführungen der Carmina Burana im Herbst des Jahres.